Elektroautos mit leistungsstarken Hochvolt-Batterien werden vom Marketing der Hersteller nicht nur mit hohen Kapazitäten und Reichweiten, sondern auch mit der „Schnellladefunktion“ beworben. Beides ist für den Verbraucher sehr wichtig, an der Tankstelle stehe ich auch nicht länger als 10 Minuten, da ist – gerade in Anbetracht der Reichweiten eines Hochvolt-Fahrzeuges – durchaus der Gedanke naheliegend, möglichst schnell seine HV-Batterien wieder laden zu können.
Und das ist auch tatsächlich so, ist man unterwegs, so lädt man sein eFahrzeug lieber schnell; man zahlt oft ja sogar für die Ladezeit und nicht für die Energie an den öffentlichen Ladesäulen. Der Ausbau eines Schnelladenetzes ist also durchaus von hoher Bedeutung. Wenn ich von Hamburg nach München, Stuttgart oder Zürich fahre, freue ich mich über Pausen, aber alles in Maßen: Für große Strecken will ich Schnelladesäulen.
Zuhause und über Nacht oder nur für den täglichen Einkauf sieht das jedoch anders aus. Zum einen ist es kaum strittig, dass Schnellladen die Lebenszeit und Leistungsfähigkeit der Batterie negativ beeinträchtigt. Es ist wie mit einem herkömmlichen Fahrzeug, dass Sie ständig nur im oberen Drehzahlbereich betreiben; gelegentlich kein Problem, aber im Dauerbetrieb nicht gut im Sinne von Verschleiß, Verbrauch und Reichweite.
Zum anderen lässt sich die Physik nicht umgehen; beim Schnellladen wird ein deutlich höherer Anteil der Energie in Wärme umgewandelt statt in tatsächliche Ladung der Batterie, es wird also – auch wenn es schneller geht – übermäßig viel mehr Strom benötigt. So zeigen Untersuchungen, dass das Hochvolt-Schnelladeverfahren so abgestimmt ist, dass die Batterie es ab kann, aber doch laut Untersuchungen die Batterie um an die 17 % schneller altern lässt. Hinzu kommt der höhere Stromverbrauch beim Schnell laden, nicht nur wegen der Erwärmung sondern zusätzlich auch wegen der aktiven Kühlung. Wer sein Elektroauto Abends in die Garage stellt um morgens damit wieder loszufahren sollte nicht schnell laden. Dies schon sowohl die Batterie als auch den eigenen Geldbeutel. Das ist allerdings bei den meisten in der Praxis ohnehin kein Problem, schließlich laden Sie zuhause nicht mit einem Hochvolt-DC-Schnelladesystem, sondern in der Regel mit 11 kW oder 22 kW Dreiphasenwechselstrom von er Wallbox. Gerade bei den 11 kW Wallboxen gibt es kaum einen Einfluss auf die Alterung einer Hochvolt-Batterie im Fahrzeug. Das ist definitiv kein Schnell-Laden einer Hochvolt-Batterie im Fahrzeug! Schnell-Laden ist das Laden mit hohen Leistungen an der DC-Ladesäule.
Fazit: Schnell-Laden ist also sehr vernünftig und richtig wenn man lange Strecken vor sich hat oder auch sehr zügig weiter muss, machen Sie sich also keine Sorgen dass reguläres Schnellladen Ihr Fahrzeug schädigt. Hat man die Zeit oder auch wenig Strecke vor sich, ist es sinnvoll, darauf zu verzichten; Für die Umwelt, für die Lebensdauer des eigenen Fahrzeuges und für das eigene Portemonnaie, zuhause lade ich immer langsam über Nacht.
Sie suchen nach einer geeigneten Hochvolt-Qualifizierung für Ihr Team? Alle Kurse, wie z. B. der genannte Kurs “Fachkundige Person für Hochvolt” oder auch der kleine Lehrgang zur Fachkundig unterwiesenen Person für Hochvolt. Mehr Informationen hierzu stellen wir Ihnen auf unserer Homepage www.tcs-engineering.de zur Verfügung, wir bieten unterschiedliche offene Seminare als auch kundenspezifische Inhouseseminare an.
Unser kostenloses (WIRKLICH kostenlos, auch OHNE Emailadresse angeben zu müssen!) Paper “6 Dinge, die Sie über die Hochvoltqualifizierung Ihrer Mitarbeiter im Voraus wissen müssen” ist hier erreichbar (klick).
Hinterlasse einen Kommentar